Erster Event des Reallabor Sisslerfeld: Ein voller Erfolg
Zwei Inputreferate
- Prof. Dr. Philipp Schütz von der Hochschule Luzern (HSLU) erklärte einfach verständlich das Konzept von digitalen Zwilligen und zeigte deren Bedeutung und Nutzung in der Forschung und ausgewählten Praxisbeispielen auf. Digitale Zwillinge sind virtuelle Replikate physischer Entitäten, die zur Simulation, Analyse und Optimierung von städtischen Umgebungen genutzt werden können, was die Planungsgenauigkeit und -effizienz erheblich verbessert. Auch im Sisslerfeld wird von der Empa momentan ein digitaler Zwilling erarbeitet.
- Martin Dietler von Primeo Wärme AG bot Einblicke in die innovative Nutzung von Fernwärme im nahegelegenen Uptown Basel. Dabei wurde hervorgehoben, wie die IT-Infrastruktur rund um einen der ersten Quantencomputer der Schweiz zur Beheizung der umliegenden Dörfer genutzt wird, was ein fortschrittliches Zusammenspiel von Technologie und nachhaltigen Energielösungen zeigt. Insbesondere das Potential intelligenter Steuerungsalgorithmen um Spitzenlasten zu vermeiden.
Living Labs im Schweizer Innovationsumfeld
Living Labs, wie das Reallabor Sisslerfeld, spielen eine entscheidende Rolle im Schweizer Innovationsumfeld. Sie bieten einen Raum, in dem neue Ideen und Technologien in realen Umgebungen getestet und weiterentwickelt werden können. Besonders im Kontext von Open Innovation und Forschungszusammenarbeiten sind Reallabore von unschätzbarem Wert:
- Open Innovation: Reallabore fördern die offene Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren und ermöglichen den Austausch von Wissen und Ressourcen. Durch das informelle Setting können Erfahrungen (zu Trends Technologien wie etwa aus dem SATW Technologie Outlook) schnell ausgetauscht werden, Chancen identifiziert und Hürden für Innovation abgebaut werden. Durch die gemeinsame Nutzung von Daten und Infrastrukturen können innovative Lösungen schneller und effizienter entwickelt werden – auch rein intern.
- Forschungszusammenarbeiten: Die enge Zusammenarbeit zwischen Hochschulen, Industrie und öffentlichen Einrichtungen in Reallaboren führt zu praxisorientierter Forschung, die direkt auf die Bedürfnisse und Herausforderungen der Gesellschaft eingeht. Dies stärkt nicht nur die Innovationskraft, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz auf internationaler Ebene. Erhalten Forschende Zugang zu lokalen Unternehmen, deren Daten, Erfahrungen und Rückmeldungen, so finden auch deren Forschungsergebnisse lokale Anwendung.
Und auch Unternehmen profitieren durch die externe Stimulation mit neuen Ideen aus Wissenschaft und Forschung von den Arbeiten der Studierenden, die zukünftig auch.
Auswirkungen und zukünftige Ausrichtungen
Der Event markiert den Beginn für das Reallabor Sisslerfeld und ebnet den Weg für zukünftige Kooperationen und Projekte mit den Schwerpunktthemen Energie & Mobilität. Die während des Workshops geteilten Erkenntnisse werden laufende und zukünftige Initiativen innerhalb des Living Labs informieren und unterstützen. Dabei tragen die Forschungspartner bei, dass die Erkenntnisse aus den Prozessen auch über die nationalen Grenzen hinaus Relevanz zeigen, denn vielerorts schreitet die Transformation ländlich geprägten Regionen hin zu Vorstädten, Industrie- und Gewerbeparks voran. An der European Control Conference 2024 in Stockholm werden erste Ergebnisse aus dem Reallabor Sisslerfeld im Workshop «Exploring cyber-physical-human systems through Living laboratories» auf europäischen Ebene geteilt.
Wir danken allen Teilnehmern und Referenten für ihre wertvollen Beiträge. Das aktive Engagement und die geteilte Expertise unterstreichen das kollektive Engagement, nachhaltige urbane Lösungen voranzutreiben.