Mitgliederretraite 2022 in Caux

01. Juli 2022
Ende Juni trafen sich die Mitglieder des Nationalen Forschungsschwerpunkts (NFS) Automation in Caux zu ihrer jährlichen Retraite. Hoch über dem Lac Léman nutzten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus allen sieben Institutionen die Zeit, um die Zukunft des NFS zu planen, Bildungsprogramme zu entwickeln und sich nach der letztjährigen virtuellen Veranstaltung auszutauschen.
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Mitglieder des NFS Automation an der diesjährigen Retraite in Caux, hoch über dem Lac Léman. Bild: Arian Bastani

Steigt man in Montreux vom klimatisierten Inter-City Zug in die über hundertjährige Zahnradbahn um, ist es, als würde man eine Zeitmaschine betreten. Während sich die Bahn rumpelnd und quietschend die kurvige Strecke emporschlängelt, und die Gespräche wegen des ohrenbetäubenden Lärmpegels bei jeder der zahlreichen Tunneldurchfahrten unterbrochen werden müssen, merkt man: das 21. Jahrhundert lässt man am Bahnhof hinter sich. Mit mit jedem Höhenmeter wird die Zeit zurückgedreht und man erreicht spätestens am Eingang des Caux Palace, hoch über dem Lac Léman, die Belle Epoque. Hier oben in diesem Refugium, zurückgezogen vom Treiben der hektischen Gegenwart, steckten die Mitglieder des NFS Automation drei Tage lang die Köpfe zusammen um über dessen Inhalte und Zukunft zu diskutieren.

Zu Beginn der Veranstaltung begrüsste John Lygeros, der Direktor des NFS, alle Anwesenden und gab zusammen mit den Mitgliedern des Managerteams einen Überblick über die Aktivitäten des vergangenen Jahres. Er wies auch auf die Erweiterung der Forschungsthemen in diesem Zeitraum hin und stellte die damit verbundenen Neuzugänge vor.  Um sie besser kennenzulernen und erste Berührungsängste abzubauen, folgte ein gemischtes Speed-Networking, bei dem sich die Mitglieder gegenseitig von ihren Forschungsprojekten erzählten.

 

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John Lygeros begrüsst die Mitglieder an der Retraite und gibt einen Überblick über die Entwicklungen des NFS Automation im vergangenen Jahr. Bild: Arian Bastani

 

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Mitglieder des NFS tauschen sich beim Speed-Networking über die Projekte aus, an denen sie arbeiten. Bild: Arian Bastani

 

Anschliessend teilten sich die Mitglieder in zwei Gruppen auf: Die Projektleitenden diskutierten untereinander über mögliche Inhalte für Weiterbildungskurse, während die Doktorandinnen und Postdoktoranden ein Konzept für einen Einführungskurs in die Welt der Regelungstechnik entwickelten, der sich vor allem an Schüler und Studenten richtet.

Später kamen die Gruppen wieder zusammen und stellten sich gegenseitig in einer Whiteboard session die zentralen Fragen ihrer laufenden Projekte vor. Dies gab ihnen die Möglichkeit,  Feedback zu ihrer Arbeit zu erhalten und Gemeinsamkeiten für mögliche Zusammenarbeiten zu finden.

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Forschende hören einen Vortrag von Gerd Kortemeyer zur Gestaltung von Schülerkursen beachtet werden sollten. Bild: Arian Bastani

 

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Mitglieder des NFS Automation präsentieren und diskutieren die wichtigsten Fragen ihrer Projekte. Bild: Arian Bastani

 

Am Abend nutzte Giancarlo Ferrari Trecate, Vorsitzender des Control Systems Society Chapter des Institute for Electrical and Electronics Engineers Swiss Section, die Gelegenheit, um den Doktoranden Jeremy Coulson mit dem Young Author Best Journal Paper Award 2022 auszuzeichnen. "Ihr jungen Forscherinnen und Forscher seid die nächste Generation der Regelungstechnik. Ohne Sie würden wir dieses wichtige Wissen verlieren, das in der Zukunft noch wichtige Rolle spielen wird", sagte Ferrari Trecate in seiner Rede.

Die Feierlichkeiten dauerten jedoch nicht lange, denn dann war es Zeit für das Pub-Quiz, das von der Kommunikationsbeauftragten Linda Seward moderiert wurde! Die Spannung war gross, als es etwa darum ging, die Geburtsdaten berühmter Kontrolltheoretiker oder die besonderen Fähigkeiten bestimmter Superhelden zu bestimmen.

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Giancarlo Ferrari Trecate, Vorsitzender der CSS IEEE Swiss Section, zeichnet den Doktoranden Jeremy Coulson mit dem Young Author Best Journal Paper Award 2022 aus. Bild: Arian Bastani

 

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Quiz-Leiterin Linda Seward moderiert das Pub-Quiz. Bild: Arian Bastani

 

Am zweiten Tag arbeiteten die Forschenden weiter an ihrer Kursaufgabe, während die Projektleitenden über mögliche übergreifende Forschungsfragen diskutierten, die im Mittelpunkt der zweiten Phase des NFS stehen könnten. Am Nachmittag war es an der Zeit, dem Gehirn eine wohlverdiente Pause zu gönnen und stattdessen etwas frische und körperliche Bewegung zu bekommen. Die meisten nutzten die Gelegenheit zu einer Wanderung auf den Berggipfel, von wo sie eine herrliche Aussicht geniessen konnten. Andere verbrachten die Zeit unten in Montreux und gingen an der Seepromenade spazieren und nahmen ein Bad im kühlen Nass.

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Ob von hoch oben in den Bergen...

 

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...oder unten am Seeufer: Der Lac Léman bietet malerische Aussichten. Bilder: Linda Seward

 

Der letzte Tag begann mit einem fesselnden Vortrag von Kirell Benzi darüber, wie Datenvisualisierungen oder sogar Datenkunst genutzt werden können, um Forschungsinhalte auf innovative und ansprechende Weise zu vermitteln. Am Nachmittag hatten die Forscherinnen und Forscher schliesslich die Gelegenheit, die Kurskonzepte zu präsentieren, an denen sie die vergangenen Tage gearbeitet hatten. Die beiden Gewinnerteams werden die Gelegenheit erhalten, von Bildungsexperten ein ausführliches Feedback zu ihren Konzepten zu erhalten und ihre Ideen womöglich vor Schulklassen umzusetzen. 

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Kirell Benzi gibt eine Einführung in unkonventionelle Datenvisualisierungen und Datenkunst, die dazu beitragen können, die Aufmerksamkeit eines Laienpublikums zu wecken. Bild: Arian Bastani

 

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Die Forschenden Varsha Behrunani und Patrick Jattke stellen ihre Kurskonzepte vor. Bild: Arian Bastani

 

Nach drei intensiven Tagen ging der diesjährige NFS Automation Retreat zu Ende. Inspiriert von den fruchtbaren Diskussionen verliessen die Mitglieder die Belle Epoque und kehrten in die Gegenwart zurück, um die Erkenntnisse und Ideen, die hoch über dem Lac Léman entstanden sind, umzusetzen.

Weitere Impressionen des Events:

Annual Retreat 2022 in Caux